Die im März 2019 erstmals erschienene Biographie »Ludovika. Sisis Mutter und ihr Jahrhundert« war für einige Monate vergriffen. Jetzt liegt eine zweite Auflage vor, die wenige Tage vor Weihnachten 2021 erschienen ist. Der August Dreesbach Verlag hat sich dazu entschieden, abermals eine Hardcoverausgabe auf den Markt zu bringen. Besonders wertvoll macht das Buch ein edler blauer Farbschnitt. Inhaltlich wurde die zweite Auflage korrigiert und durch ein Vorwort SKH Herzog Franz von Bayern ergänzt.
Der Unterschied zwischen dem Bild, das medial von ihr verbreitet wird und der historischen Persönlichkeit von Herzogin Ludovika in Bayern (1808-1892) könnte größer nicht sein. Was sicherlich auch daran liegt, dass die vorliegende Biographie die erste ist, die jemals über die bayerische Herzogin geschrieben wurde. In der Literatur wurde Ludovika bisher als spröde, biedere Frau ohne Esprit und Interessen geschildert. Um so mehr war ich über die Frau erstaunt, die mir in den historischen Quellen begegnete: Eine lustige, witzige und vielseitig interessierte Prinzessin, die nach einer geborgenen Kindheit in ihrer Ehe mit Herzog Max in Bayern viel Schmerz und Zurückweisung erfuhr. Ihre Liebe galt ihren Kindern, ihren Enkelkindern und ihren Tieren. Sich selbst bezeichnete die Herzogin als »Naturfex«, selbst im hohen Alter ging sie noch stundenlang spazieren. Mit Schloss Possenhofen am Starnberger See schuf sie sich ihren persönlichen Rückzugsort. Sie war großzügig, zugewandt und hatte keinerlei Standesdünkel.
Historische Bedeutung erlangte Herzogin Ludovika in Bayern als Oberhaupt einer der prominentesten Familien des 19. Jahrhunderts. Insbesondere ihre berühmte Tochter Elisabeth, die unter ihrem Kosenamen »Sisi« in die Geschichte einging, stand als Kaiserin von Österreich im Fokus des Interesses der Öffentlichkeit. So schildert die Biographie auch Sisis bisher wenig beachtete Kindheit und Jugend und zeigt die Ereignisse rund um die Verlobung mit dem österreichischen Kaiser in Ischl im Sommer 1853 in einem neuen Licht.
Für meine Arbeit an Ludovikas Biographie habe ich zahlreiche Quellenbestände aus, die zu Teil bis dato nicht genutzt worden waren. Dazu forschte ich unter anderem im Geheimen Hausarchiv in München, im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien und in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek.